Haarausfall: Ursachen-Mythen-Hilfe

Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall

Haarausfall kann prinzipiell jeden treffen, aber bei weitem nicht bei jedem Patienten hat er die gleichen Ursachen. Im Artikel "Haarausfall: Ursachen-Mythen-Hilfe" erfahren Sie alles, was Sie zum Thema wissen müssen.

Die Medizin unterscheidet allgemein zwischen hormonellen Haarausfall, nicht-hormonellen Haarausfall, Mischformen beider Arten und als Sonderfall, dem kreisrunden Haarausfall, die sogenannte Alopecia areata.

Sind Glatzenträger ganze Kerle?

Der hormonelle Haarausfall kommt in der Regel durch stoffwechselaktive Metaboliten des Sexualhormons Testosteron an der Kopfhaarwurzel zustande. Dies setzt jedoch immer eine (erbliche) Sensibilität der Haarwurzel voraus, die darüber entscheidet, ob Männer- aber auch Frauen!- im Laufe ihres Lebens eine fortschreitende Glatzenbildung zeigen. Das ganze findet in der Regel bei normal hohen Testosteronspiegeln im Blut statt, hat also nichts mit einem zu hohen Testosteronwert im Blut zu tun, wie oftmals behauptet wird. Daher ist die Annahme, Männer mit Glatze seien "männlicher", da sie vermeintlich mehr Sexualhormon im Blut hätten, nicht korrekt. Ein Mann mit Glatze sieht eventuell nur mehr nach „Mann“ aus, weil Haarausfall allgemein mit einem typisch männlichen Problem in Verbindung gebracht wird.

Nicht nur Männer sind betroffen

Aber auch bei Frauen kann es zu einem erblich bedingten, Testosteron-abhängigen Haarausfall kommen und auch in diesem Fall ist die Sensibilität der Haarwurzeln der entscheidende Faktor. Sehr selten kommt es bei Frauen zu einer krankheitsbedingten Überproduktion des Hormons, wobei der Haarverlust dann im Zuge dessen mit typischen "Vermännlichungserscheinungen" wie tiefe Stimme oder Bartwuchs, einhergeht.

Der nicht-hormonelle Haarausfall trifft überwiegend weibliche Patienten. Ursächlich für diese Art des Haarverlustes, der auch als "diffuser Haarausfall" bezeichnet wird, sind zum Beispiel starker Gewichtsverlust, bedingt durch Diäten, Mangelernährung oder Vegetarismus. Auch können nach schweren Unfällen oder Schocksituationen, nach Operationen oder schweren Erkrankungen, für einige Wochen/einige Wochen lang, die Haare verstärkt ausfallen. In der Regel kommen diese Haarausfälle von alleine wieder zum Stillstand.

Spezialfall: Kreisrunder Haarausfall

Eine Sonderform des Haarverlustes ist der kreisrunde Haarausfall, die Alopecia areata. Hierbei kommt es bei prädisponierten Personen zu einem oder mehreren kreisförmigen Kahlstellen am Kopf. Auch können Gesichtshaare wie Augenbrauen, Wimpern und bei Männern der Bart, mit befallen sein. Wenn ein Mensch die gesamten Kopfhaare verliert, spricht man von Alopecia totalis, bei Verlust aller Kopf- und Körperhaare von Alopecia universalis. Als Ursache wird eine Fehlregulation im Immunsystem angenommen, auch spielen genetische Faktoren eine Rolle.

Der Facharzt kann helfen

Die Diagnose und Therapie der verschiedenen Arten des Haarausfalles gehören in die Hände eines erfahrenen Facharztes. Er kann anhand von klinischem Erscheinungsbild, Haarwurzelstatus und Bluttests die genaue Diagnose stellen und die passende Therapie einleiten.

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Ihr Dr. med. Peter Kessler