Glücklich durch Botox?!

Nein, nicht (nur) das, was die meisten jetzt denken werden! Natürlich sind sehr viele Patienten zunächst glücklich, wenn sie beim Arzt waren und Botox-Injektionen bekommen haben. Ihr Gesicht ist schon nach einigen Tagen sichtbar faltenfreier, wirkt jünger und entspannter, sodass der Blick in den Spiegel deutlich mehr Spaß macht.

Botox - Hilfe bei verschiedensten Problemen

Es gibt jedoch noch andere gute Gründe, warum eine Botox-Anwendung glücklich machen kann: Die einen werden endlich ihr starkes und störendes Schwitzen unter den Achseln los, das durch Botox behandelt werden kann. Andere Patienten passen dank einer gezielten Injektion des Stoffes in die Wadenmuskulatur jetzt endlich in die schicken Schaftstiefel, in die sie vorher aufgrund von muskulösen Unterschenkel einfach nicht hineinkamen (ja, das gibt es wirklich!). Schlussendlich gibt es ebenfalls die Migränegeplagten, die durch die muskelentspannende Wirkung von Botox von ihren quälenden Kopfschmerzen befreit werden können.

Neue, wissenschaftliche Erkenntnisse

Es gibt aber noch einen anderen, sehr interessanten und nahezu wunderbaren Effekt, auf den Forscher jetzt gestoßen sind: In die Stirn injiziertes Botox wirkt sich tatsächlich nachweisbar stimulierend auf den Körper aus und kann so die Stimmung verändern!

Es scheint wirklich so zu sein, dass durch eine Botox-Behandlung Depressionen und Angstsymptome signifikant gebessert werden können. Die Wirkung geht dabei also weit über die reine "look good, feel better“-Philosophie hinaus.

Direkte Wirkung auf das Gehirn

Bisher ging man davon aus, die stimmungsaufhellende Wirkung von Botox-Behandlungen komme lediglich daher, dass sich die Anwenderinnen und Anwender dank ihres neuen, jugendlicheren Aussehens – ohne Zornesfalten- wohler und glücklicher fühlen.

Neue Erkenntnisse belegen jedoch, dass die Injektion des Medikaments in die Stirnregion einen bestimmten Teil des menschlichen Gehirns, die sogenannten Corpora amygdalea, direkt herunter zu regulieren vermag. Diese Gehirnregion ist als Teil des sogenannten Limbischen Systems unter anderem verantwortlich für negative Emotionen.

Alternatives Mittel gegen Depressionen?

Mittlerweile laufen in den USA bereits Zulassungsstudien, die die Behandlunsgmöglichkeiten von Depressionen mit Hilfe von Botox untersuchen. Ein Vorteil wäre mit Sicherheit, die nahezu fehlenden Nebenwirkungen von Botox -in diesen geringen Dosierungen- auf den Gesamtorganismus, im Gegensatz zu manchen Psychopharmaka.

Es bleibt abzuwarten, ob weitere Studien die Wirkung bestätigen. Festzuhalten bleibt jedoch, dass Botulinom (Botox) immer neue Einsatzgebiete in der Medizin bekommt - eine sehr spannende Entwicklung für Arzt und Patient.

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Ihr Dr. med. Peter Kessler