Fasten: Vorteile für Körper und Seele

Eine lange Tradition...
Die Geschichte des Fastens ist so alt wie die Menschheit. Schon in der Antike verzichteten Menschen aus gesundheitlichen Gründen regelmäßig und bewusst auf Nahrung. Das Fasten ist deshalb nicht von ungefähr in unzähligen Kulturen und Religionen ein fester Bestandteil. Es dient als effektives Mittel um den Geist und Körper zur Ruhe kommen zu lassen, zu reinigen und zu “rebooten”. 

Wissenschaftlich belegbare Vorteile
Neben dem religiös-motivierten Fasten, wird der bewusste Verzicht auf Nahrung, bzw. auf eine reduzierte Nahrungszufuhr, auch in der modernen Medizin immer häufiger zur Bekämpfung verschiedener Krankheiten mit Erfolg eingesetzt. Neben der Reduktion von Übergewicht, der Erholung des Verdauungstraktes sowie einiger Hormone, erzielt das sogenannte Heilfasten nachweislich besonders gute Resultate bei der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, wie etwa der rheumatoiden Arthritis. Zudem gibt es  verschiedene Studien, die eine positive Beeinflussung durch Fasten bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck, Migräne, Diabetes mellitus, Arthrose sowie Stoffwechselerkrankungen und koronaren Herzerkrankungen zeigen. 
 
Unterschiedliche Methoden
Es gibt unzählige Formen des Fasten, die sich von Kultur zu Kultur und von Religion zu Religion unterscheiden. Im Christentum begann an Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit, in der, traditionell gesehen, auf Genussmittel jeglicher Art verzichtet wird sowie streng genommen, nur eine Hauptmahlzeit am Tag eingenommen wird. Beim Heil-, Basen- sowie beim Saftfasten ist der Fastenzeitraum variabel, beträgt aber durchschnittlich 7 Tage. Hier werden, je nachdem, auf feste Nahrung verzichtet und nur Gemüsebrühe, ungesüßte Tees oder frisch gepresste Säfte zu sich genommen. Einzig das Wasserfasten, bei dem gar keine Nahrung, sonder nur Wasser zu sich genommen wird, ist nicht zu empfehlen. Generell gilt beim Fasten immer: Viel Trinken und im Zweifelsfall mit dem Arzt absprechen. Zudem sollte man vor der Kur einen sogenannten Entlastungstag einlegen, an dem bereits weniger und besonders gesund gegessen werden sollte. Das gleiche gilt auch für das Fastenbrechen, um den Körper langsam wieder an Nahrung zu gewöhnen.
 
Wirkung von Fasten auf die Haut
Bei der “leichten” Form des Fastens verzichten viele auf Alkohol, Zigaretten oder Süßigkeiten. Dies wirkt sich natürlich auch positiv auf die Haut aus. Aber auch der Verzicht auf feste Nahrung bzw. deren Reduktion, kann sich positiv auf das Hautbild auswirken.  Nehmen wir nämlich nur frisches Gemüse, Obst oder Flüssigkeit in Form von ungesüßten Tees und Wasser zu uns, sinkt der Blutzuckerspiegel und damit einhergehend auch der  Insulinspiegel im Blut. Dieses wiederum hemmt die Bildung bestimmter Wachstumshormone, die ihrerseits wiederum die Produktion von Androgenen hemmt. Diese Androgene regen die Talgproduktion der Haut an und rufen Mitesser hervor. Besonders der Verzicht auf "schnelle" Kohlenhydrate wie Weißmehl und Zucker kann also helfen, Probleme mit fettiger, unreiner Akne-Haut und Pickeln in den Griff zu bekommen.  Vor allem auch Menschen mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis können von einer Fastenkur bzw. von einer Ernährungsweise mit nur wenigen dieser "schnellen" Kohlenhydrate, profitieren, denn ein größerer Verzehr von diesen macht die Haut "süß". Das kann dann dazu führen, dass sich Bakterien einfacher und schneller auf der Haut ansiedeln und so einen  Neurodermitisschub auslösen können. Da sich bei Patientinnen und Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) die Oberhaut viermal so schnell erneuert wie bei gesunden Menschen, rate ich ihnen ebenfalls zu einer Ernährungsweise, die möglichst wenig Wachstumshormone enthält, da diese die Hauterneuerung weiter ankurbeln. 
 
Die richtige Pflege beim Fasten
Obwohl die Haut von einer Fastenkur profitieren kann, muss dabei beachtet werden, dass sich zum Beginn der Kur der Zustand der Haut ggf. erst verschlechtert, bevor er sich sich dann, nachdem Schlacken und Giftstoffe endgültig ausgeschieden wurden, deutlich verbessert. Diese am Anfang der Fastenphase auftretenden Probleme wie  Unreinheiten, Irritation oder Trockenheit sind allerdings mit einer Pflegeroutine, die eine regelmäßige, sanfte Reinigung sowie eine Versorgung mit intensiver Feuchtigkeit beinhaltet, gut in den Griff zu bekommen.