Wundermittel “No Care”? Der neue Beauty-Minimalismus

Der aktuelle Trend zum Minimalismus ist schon längst auch im Bereich Beauty angekommen. Einige der extremeren Varianten sind unter anderem die “No Make-up” sowie die sogenannte “No Poo” Bewegung -bei letzterem verzichten die Anhänger*innen kompletten auf Shampoo und andere Produkte zur Haarpflege. Aber auch im Mainstream ist dieser Trend zu einem Weniger an Make-Up, Kosmetik- und Pflegeprodukten zu erkennen.

Die beste Pflege ist keine Pflege?

Mittlerweile fühlen sich viele Kunden*innen überfordert von der unendlichen Auswahl an Cremes, Gels, Bodylotions etc. und hegen den Wunsch, sich auf ausgewählte Produkte mit hochwertigen Inhaltsstoffen zu beschränken. Gleichzeitig werden von verschiedenen Seiten Stimmen laut, die auch von der Verwendung jeglicher Gesichtspflegecremes abraten. Ihrer Meinung nach, sei es für die Haut am gesündesten, völlig darauf zu verzichten. Das Argument: Die Haut gewöhne sich an die extra Pflege und wird “faul”, produziert also selbst weniger Feuchtigkeit und Lipide. Zudem belasteten Cremes den Körper unnötig durch schädliche Inhaltsstoffe. Stoppt man die Verwendung von Pflegecremes, wird die Gesichtshaut zunächst trockener und fahler, erhole sich jedoch dann und sehe gesünder denn je aus.

Verschiedene Meinungen, wenige wissenschaftliche Beweise

Die Studienlage bezüglich dieser Frage ist nicht besonders groß. Es gibt nur wenige, wissenschaftliche Tests, die wiederum nur mit einer geringen Anzahl an Probant*innen durchgeführt wurden. Eine Forschergruppe der Koppenhagener Universität fand beispielsweise bei einer ihrer Untersuchungen heraus, dass intensives Eincremen der Haut deren Hornschicht aufquellen lässt und so die Barrierefunktion stört, was zu Feuchtigkeitsverlusten führt.

Worauf Sie achten sollten

Auch unter Fachleuten ist man sich uneinig, ob der Verzicht auf jegliche Hautpflege sinnvoll ist, oder nicht. Generell ist ein Überpflegen immer schlecht für die Haut. Wenn die Creme einen unangenehmen Film auf dem Gesicht hinterlässt und nicht richtig einzieht, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass Sie zu viel oder die falsche Creme verwenden. Auch sollten Sie bei ihrer Pflege immer darauf achten, dass diese wenige und hochwertige Substanzen enthält. Verzichten Sie auf Inhaltsstoffe wie Konservierungsmittel, Duftstoffe, Silikone oder Parabene, denn diese wirken sich belastend auf Ihre Haut aus. Am Ende gilt, eine leichte und gut verträgliche Creme mit einer geringen Anzahl an Inhaltsstoffen kann den Regenerationsprozess der Haut unterstützen und sie mit wichtigen Antioxidantien, Vitaminen und Feuchtigkeit versorgen.

Mehr Tipps zum Thema Hautgesundheit finden Sie hier: https://le-manoir.de/dermablog/

Einen interessanten Artikel zum Thema „Wundermittel “No Care”? Der neue Beauty-Minimalismus“ finden Sie hier: https://www.welt.de/icon/beauty/article163411734/Warum-die-neuen-Cremes-kaum-noch-Inhaltsstoffe-haben.html

Ihr Dr. med. Peter Kessler