Der Fluch der Kelten

Couperose und Rosacea betrifft besonders häufig Menschen, die zum sogenannten „Keltischen Hauttyp“ gezählt werden: Sie haben helles Haar und blasse Haut. Aufgrund dessen wurden diese beiden Hauterkrankungen früher auch als „Fluch der Kelten“ bezeichnet.

Gleiche Ursache - unterschiedliche Symptome

Beiden Erkrankungen liegt die gleiche genetische Disposition zugrunde, jedoch in unterschiedlicher Ausprägung. Bei der Couperose zeigen sich im Gesicht unter Betonung der Wangen, der Nase und des Kinns, später auch an der Stirn, erweiterte Blutgefäße. Die Farbe der Äderchen kann von Rot bis Dunkelviolett variieren, abhängig von ihrer Größe. Bei der Rosacea treten zusätzlich zu den Gefäßerweiterungen noch Pusteln oder gar Knötchen hinzu. Eine Maximalform ist die sogenannte Rosacea fulminans, bei der es innerhalb weniger Tage zu einer Aussaat von Pusteln und Knoten auf geröteter Gesichtshaut kommen kann.

Ursächlich für ein Aufflammen bzw. eine Verschlimmerung beider Erkrankungen können verschiedene Dinge sein. Die wichtigsten Triggerfaktoren sollen hier kurz besprochen werden.

Auslöser und Verstärker

Wärme, besonders Sonne ist immer ein wichtiger Faktor in der Entstehung der Krankheitssymptome. Auch ein Spaziergang in winterlicher Kälte mit darauffolgendem Kaminabend hat den Effekt, dass sich die Gefäße im Gesicht zuerst zusammenziehen (Kälte), um sich danach rasch zu erweitern (Wärme).

Heiße und scharfe Speisen und Getränke führen ebenfalls zu einer Gefäßerweiterung im Gesicht und zu Pustelbildung bei prädisponierten Patienten.

Ebenso provoziert Alkohol ein Aufblühen der Couperose und Rosacea. Auch die Bezeichnung 'Schnapsnase', also ein rotes und später zur Knollenbildung neigendes Riechorgan, ist auf die Verschlimmerung der Rosacea durch alkoholische Getränke (vor allem Schnäpse und Rotwein) zurückzuführen.

Den Fluch bannen!

Die Therapie beider Erkrankungen besteht zuerst einmal in der Reduzierung der Provokationsfaktoren. Als erste therapeutische Linie werden Salben eingesetzt, die in vielen Fällen schon eine deutliche Linderung bewirken. Bei Nichtansprechen der Therapie kann in einem zweiten Schritt eine Tablettengabe erwogen werde, dazu stehen spezielle Antibiotika und auch Vitamin A-Säure- Derivate zur Verfügung.

Flankierend hierzu können insbesondere gegen die Gefäßerweiterungen spezielle Laser eingesetzt werden, die die Haut wieder deutlich blasser und ansehnlicher machen.

Insgesamt hat die Forschung gerade auf dem Gebiet von Couperose und Rosacea in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, sodass sich heutzutage keiner mehr vorm Fluch der Kelten fürchten muss.

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Ihr Dr. med. Peter Kessler